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Der innerbetriebliche Transport ist ein entscheidender Faktor für die Effizienz und Produktivität vieler Unternehmen. Er umfasst alle Bewegungen von Materialien, Waren und Informationen innerhalb eines Betriebs oder einer Organisation. In einer Zeit, in der Prozessoptimierung und Kosteneffizienz immer wichtiger werden, gewinnt auch die Optimierung des innerbetrieblichen Transports zunehmend an Bedeutung.
In diesem Artikel erfahren Sie, was genau unter innerbetrieblichem Transport zu verstehen ist, welche Arten es gibt und wie er optimal gestaltet werden kann.
Was genau versteht man unter innerbetrieblichem Transport?
Unter innerbetrieblichem Transport versteht man die Beförderung von Gütern, Materialien oder Informationen innerhalb der Grenzen eines Unternehmens oder Betriebsgeländes. Dies umfasst alle Transportvorgänge zwischen verschiedenen Abteilungen, Produktionsbereichen, Lagern oder sonstigen betrieblichen Einrichtungen. Der innerbetriebliche Verkehr beinhaltet zusätzlich auch die Bewegung von Personen auf dem Firmengelände.
Die Organisation des innerbetrieblichen Transports und Verkehrs hat direkten Einfluss auf die Effizienz von Produktionsprozessen, die Lagerlogistik und letztlich auch auf die Kundenzufriedenheit. Ein gut durchdachtes Transportsystem kann Wartezeiten reduzieren, den Materialfluss optimieren und somit die Gesamtproduktivität steigern. Gleichzeitig trägt es zur Arbeitssicherheit bei und kann die Arbeitsbelastung der Mitarbeiter reduzieren.
Typische Aufgaben des innerbetrieblichen Transports sind:
- Beförderung von Rohstoffen und Materialien vom Lager in die Produktion
- Transport von Halbfertigprodukten zwischen Fertigungsschritten
- Beförderung fertiger Produkte ins Lager oder zum Versand
- Transport von Werkzeugen, Betriebsmitteln und anderen Hilfsstoffen
- Informationsaustausch zwischen Abteilungen (z. B. via Rohrpost)
- Entsorgung von Abfällen und Reststoffen
Das übergeordnete Ziel des innerbetrieblichen Transports ist es, alle internen Transportvorgänge möglichst effizient, kostengünstig und reibungslos zu gestalten. Eine gut durchdachte Organisation des innerbetrieblichen Transports kann entscheidend zur Produktivität und Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens beitragen, indem Durchlaufzeiten verkürzt, Kosten gesenkt und Produktionsprozesse optimiert werden.
Welche Arten von innerbetrieblichen Transporten gibt es?
Der innerbetriebliche Transport kann auf vielfältige Weise erfolgen. Die Wahl der geeigneten Transportmittel und -systeme hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Art und Menge der zu transportierenden Güter, den räumlichen Gegebenheiten, dem gewünschten Automatisierungsgrad und den spezifischen Anforderungen des jeweiligen Betriebs. In vielen Unternehmen kommen auch Kombinationen verschiedener Systeme zum Einsatz, um die Vorteile der einzelnen Lösungen optimal zu nutzen.
Die Bandbreite reicht dabei von einfachen manuellen Transportmitteln bis hin zu hochkomplexen, vollautomatisierten Systemen. Je nach Größe und Art des Unternehmens können die Anforderungen an den innerbetrieblichen Transport stark variieren. Während in kleinen Betrieben möglicherweise Handwagen und Gabelstapler ausreichen, benötigen große Produktionsanlagen oft ausgeklügelte Fördersysteme und fahrerlose Transportsysteme.
Innerbetriebliche Transportmittel und -systeme
Die Vielfalt der innerbetrieblichen Transportmittel und -systeme ist groß und wird ständig durch technologische Innovationen erweitert. Jedes System hat seine spezifischen Vor- und Nachteile und eignet sich für bestimmte Einsatzzwecke besonders gut. Im Folgenden sind die wichtigsten Kategorien aufgeführt:
Stetigförderer:
Stetigförderer zeichnen sich durch einen kontinuierlichen Materialfluss aus und eignen sich besonders für den Transport großer Mengen über festgelegte Strecken. Sie sind in vielen Produktionsbetrieben und Logistikzentren unverzichtbar. Zu den Stetigförderern gehören:
- Förderbänder und Rollenbahnen
- Kettenförderer
- Hängebahnen
- Kreisförderer
- Schneckenförderer
Unstetigförderer:
Unstetigförderer bieten mehr Flexibilität als Stetigförderer und können je nach Bedarf unterschiedliche Strecken zurücklegen. Sie sind besonders in Bereichen mit wechselnden Transportaufgaben von Vorteil. Zu den wichtigsten Unstetigförderern zählen:
- Gabelstapler und Hubwagen
- Krane und Hebezeuge
- Fahrerlose Transportsysteme (FTS)
- Elektrohängebahnen
- Schlepper und Anhänger
Rohrpostsysteme:
Rohrpostsysteme nehmen eine Sonderstellung ein. Sie ermöglichen den schnellen und zuverlässigen Transport von Dokumenten, Proben oder Kleinteilen über größere Distanzen. Moderne Rohrpostanlagen, wie sie von Air-Log angeboten werden, arbeiten vollautomatisch und lassen sich flexibel an betriebliche Anforderungen anpassen. Sie sind besonders in Krankenhäusern, Laboren oder Verwaltungsgebäuden verbreitet, finden aber auch in der Industrie zunehmend Anwendung. Man unterscheidet zwischen pneumatischer und elektrischer Rohrpost.
Sonstige Systeme:
Neben den genannten Hauptkategorien gibt es noch eine Reihe weiterer Systeme, die in spezifischen Anwendungsbereichen zum Einsatz kommen:
- Aufzüge und Fördertürme
- Schwerkraftförderer (z. B. Rutschen)
- Automatische Regalbediengeräte
- Schienentransportsysteme
- Pneumatische und hydraulische Fördersysteme
Wie wird innerbetrieblicher Transport organisiert und welche Regeln müssen beachtet werden?
Die Organisation des innerbetrieblichen Transports und Verkehrs ist eine komplexe Aufgabe, die eine sorgfältige Planung und Koordination erfordert. Sie muss nicht nur die Effizienz der Abläufe im Blick haben, sondern auch Sicherheitsaspekte und gesetzliche Vorgaben berücksichtigen. Eine gut durchdachte Organisation kann erheblich zur Steigerung der Produktivität und zur Senkung der Betriebskosten beitragen.
Gleichzeitig müssen Unternehmen flexibel genug bleiben, um auf veränderte Anforderungen reagieren zu können. Dies kann beispielsweise durch den Einsatz modularer Transportsysteme oder durch die Integration von Industrie 4.0-Technologien erreicht werden, die eine dynamische Anpassung der Transportprozesse ermöglichen.
Für eine effiziente Organisation des innerbetrieblichen Transports und Verkehrs sind folgende Aspekte zu berücksichtigen:
Planung und Layoutgestaltung:
- Optimale Anordnung von Produktions-, Lager- und Versandbereichen
- Festlegung sinnvoller Transportwege und Verkehrsführung
- Berücksichtigung von Materialflüssen bei der Fabrikplanung
- Minimierung von Transportwegen und -zeiten
- Schaffung von Pufferzonen und Zwischenlagern
Auswahl geeigneter Transportmittel:
- Abstimmung auf Art und Menge der Transportgüter
- Berücksichtigung räumlicher Gegebenheiten
- Abwägung zwischen manuellen und automatisierten Systemen
- Beachtung von Flexibilität und Skalierbarkeit
- Analyse von Kosten-Nutzen-Verhältnissen
Steuerung und Koordination:
- Einsatz von Lagerverwaltungs- und Materialflusssystemen
- Abstimmung von Produktions- und Transportprozessen
- Bedarfsgerechte Versorgung der Arbeitsplätze
- Echtzeitüberwachung und -optimierung von Transportvorgängen
- Integration von Industrie 4.0-Technologien
Sicherheit und Arbeitsschutz:
- Festlegung von Verkehrsregeln auf dem Betriebsgelände
- Sicherung von Gefahrenbereichen und Kreuzungspunkten
- Unterweisung der Mitarbeiter im sicheren Umgang mit Transportmitteln
- Regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen und -schulungen
- Einhaltung ergonomischer Grundsätze bei manuellen Transportaufgaben
Wartung und Instandhaltung:
- Regelmäßige Prüfung und Wartung aller Transportanlagen
- Vorausschauende Instandhaltung zur Vermeidung von Ausfällen
- Schulung des Bedienpersonals
- Schnelle Verfügbarkeit von Ersatzteilen und Service
- Dokumentation von Wartungsarbeiten und Störungen
Bei der Organisation des innerbetrieblichen Transports müssen zudem verschiedene gesetzliche Vorschriften und Regelwerke beachtet werden, darunter:
- Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV)
- Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV)
- DGUV Vorschrift 68 „Flurförderzeuge“
- Technische Regeln für Arbeitsstätten (ASR)
- Maschinenrichtlinie 2006/42/EG (für automatisierte Systeme)
Besonders wichtig ist die Gestaltung sicherer innerbetrieblicher Verkehrswege. Diese müssen ausreichend dimensioniert, gekennzeichnet und beleuchtet sein. Nach Möglichkeit sollten Fußgänger- und Fahrzeugverkehr getrennt werden, um Unfallrisiken zu minimieren. Auch die Einhaltung von Brandschutzvorschriften und die Gewährleistung von Fluchtwegen müssen bei der Planung berücksichtigt werden.
Beispiele für innerbetrieblichen Transport
Um die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten innerbetrieblicher Transportsysteme zu veranschaulichen, hier einige konkrete Beispiele aus verschiedenen Branchen:
Automobilindustrie
In modernen Automobilwerken kommen häufig fahrerlose Transportsysteme (FTS) zum Einsatz. Diese computergesteuerten Fahrzeuge transportieren Karosserien, Motoren und andere Baugruppen zwischen den Fertigungsstationen. Hängebahnsysteme befördern Fahrzeugteile durch die Lackiererei. Förderbänder verbinden die einzelnen Montageschritte und sorgen für einen kontinuierlichen Materialfluss. Zusätzlich werden oft Routenzüge eingesetzt, um Kleinteile just-in-time an die Montagestationen zu liefern.
Krankenhäuser
Viele Kliniken nutzen Rohrpostsysteme für den schnellen und hygienischen Transport von Blutproben, Medikamenten oder Dokumenten zwischen Stationen, Laboren und Apotheken. Automatische Warentransportanlagen versorgen die Stationen mit Wäsche, Sterilgut und Lebensmitteln. Spezielle Aufzüge ermöglichen den Transport von Patienten und medizinischem Equipment zwischen den Stockwerken. In größeren Klinikkomplexen kommen zunehmend auch fahrerlose Transportsysteme zum Einsatz, um Versorgungsgüter zu transportieren.
Logistikzentren
In großen Distributionszentren sorgen Fördertechnik und Sorter für die effiziente Kommissionierung und den Weitertransport von Paketen und Waren. Fahrerlose Transportfahrzeuge bringen Paletten vom Wareneingang ins Hochregallager. Für den Personenverkehr zwischen den Ebenen dienen Aufzüge und Förderbänder. Rohrpostsysteme ermöglichen den schnellen Austausch von Dokumenten zwischen verschiedenen Bereichen. Moderne Logistikzentren setzen zunehmend auf vollautomatisierte Systeme, die eine hohe Durchsatzleistung bei gleichzeitiger Flexibilität ermöglichen.
Lebensmittelindustrie
Förderbänder und Rohrleitungen transportieren Zutaten und Zwischenprodukte durch die verschiedenen Verarbeitungsschritte. Automatische Hochregallager und fahrerlose Transportsysteme sorgen für die effiziente Ein- und Auslagerung. Für die rasche Beförderung von Proben zum Qualitätslabor und zurück setzen viele Unternehmen auf Rohrpostsysteme. Spezielle Kühlfahrzeuge befördern temperaturempfindliche Waren. In der Lebensmittelindustrie spielen Hygiene und Rückverfolgbarkeit eine zentrale Rolle, was spezielle Anforderungen an die Transportsysteme stellt.
Diese Beispiele zeigen, wie vielfältig und unverzichtbar innerbetriebliche Transportsysteme in modernen Unternehmen sind. Je nach Branche und Anforderungen kommen dabei ganz unterschiedliche Lösungen zum Einsatz – von einfachen Förderbändern bis hin zu hochkomplexen, vollautomatisierten Systemen.
Innerbetrieblicher Transport als Schlüssel zur Prozessoptimierung
Effiziente innerbetriebliche Transporte sind für viele Unternehmen ein entscheidender Faktor, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Durch die richtige Auswahl und Organisation von Transportmitteln und -systemen lassen sich Durchlaufzeiten verkürzen, Kosten senken und die Produktivität steigern.
Besonders wichtig ist dabei eine ganzheitliche Betrachtung: Innerbetriebliche Transporte sollten nicht isoliert, sondern im Zusammenspiel mit Produktions- und Logistikprozessen optimiert werden. Moderne Technologien wie fahrerlose Transportsysteme oder Rohrpostanlagen, wie sie von Air-Log angeboten werden, bieten hier neue Möglichkeiten zur Prozessautomatisierung und -optimierung.
Gleichzeitig müssen beim innerbetrieblichen Transport immer auch Aspekte wie Arbeitssicherheit und Ergonomie berücksichtigt werden. Nur, wenn alle Faktoren in Einklang gebracht werden, lässt sich das volle Optimierungspotenzial ausschöpfen.
Unternehmen sollten ihre innerbetrieblichen Transportprozesse daher regelmäßig auf den Prüfstand stellen und bei Bedarf optimieren. Mit der richtigen Strategie kann der innerbetriebliche Transport vom Kostenfaktor zum echten Wettbewerbsvorteil werden. Spezialisten wie die Air-Log International GmbH können Unternehmen dabei unterstützen, maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln und umzusetzen.